Monatsarchiv 29. Mai 2014

Spielplätze mobilisieren die Eltern

Am Montag, 26. Mai fand eine Begehung aller Spielplätze im Gemeindegebiet Finsing statt. Dazu aufgerufen hatte die Arbeitsgemeinschaft Spielplatz der Elterninitiative Finsing. Dem Ruf folgten viele, selbst die Organisatoren zeigten sich überrascht über so viel Interesse. Insgesamt waren über 50 Eltern zu den Terminen erschienen. „Besonders auf dem Spielplatz am Lärchenweg war das Interesse der Eltern sehr hoch und zeigt damit den Stellenwert dieses tollen Spielplatz-Areals.“, sagte Michaela Gossmann, Sprecherin der Initiative. Spontan hat sogar eine ortsansässige Firma Material und Arbeitszeit angeboten, um den Spielplatz „aufzupeppen“. Genau auf solches Engagement von ortsansässigen Handwerkern und Betrieben hofft die Initiative, um aus dem gemeindlichen Etat für Ersatzanschaffungen mehr zu machen und besser ausnutzen zu können.

Eltern, Gemeinderäte und die Vertreter der Elterninitiative kamen vor Ort sofort in einen konstruktiven Dialog, konträre Diskussionen entstanden vor allem am Rathausplatz. Unter den Anwesenden entwickelte sich eine große Begeisterung dafür, diesen freien Platz in der Nähe des Rathauses als „generationenübergreifenden Ort der Begegnung“ zu nutzen – auch im Hinblick auf das in der Nähe angesiedelte Seniorenwohnheim. Die Gestaltungsidee, auf dieser großen Wiese mitten im Ort Parkbänke, Tische, evtl. sogar Sonnenliegen, ein Schachbrett, einen Sinnespfad oder eine Tischtennisplatte anzusiedeln, fand enormen Anklang. Allerdings verlautete aus dem Gemeinderat, dass eine solche Planung derzeit nicht vorgesehen sei.

Die Initiatoren der Spielplatz-Begehung stellten den Anwesenden ihr vorläufiges Konzept vor, in dem die Spielplätze in der Gemeinde eher themen- und altersbezogene Schwerpunkte erhalten sollen. Es müsse nicht an jedem Spielplatz alles vorhanden sein, dies hielte auch die Kosten in Grenzen. Gemeinderätin Gertrud Eichinger plädierte dafür, „lieber 2 große Spielplätze und evtl. noch einen richtigen Abenteuerspielplatz zu haben und dazwischen immer mal wieder „kleine Fleckchen der Erholung“ im Ort zu positionieren, als eine Vollausstattung aller Spielplätze im Gemeindegebiet anzustreben.“

Bei der Begehung wurde jeder Spielplatz auf „Herz und Nieren“ geprüft. Bei vielen Plätzen war der fehlende Sonnenschutz ein großes Thema und auch die falsche Ausrichtung der nach Süden ausgerichteten Metall-Rutschen. Positiv wurde festgestellt, dass die Verschmutzung der Spielplatzanlagen durch Hunde und Katzen kein Thema ist. Viele wertvolle und einfach umzusetzende Ideen kamen im Gespräch mit Eltern dazu wie z.B. die Idee der „Spielplatz-Paten“.

Die Bereitschaft mitzuhelfen, ihre Spielplätze auf Vordermann zu bringen, ist riesig. „Unsere vorbereiteten Listen füllten sich in Sekundenschnelle“, freute sich Stefanie Lammer.

Uneinigkeit herrschte über den Spielplatz-Standort am Kindergarten St. Georg. Die Planungen der Gemeinde sehen diesen Spielplatz als einen weiteren großen Spielplatz vor, der durch umfassende Maßnahmen auf den neuesten Stand gebracht werden soll. Hier sei bereits ein Planer beauftragt worden, so Eichinger. Diese Nachricht stieß bei den Eltern auf gar nicht so große Begeisterung. Strategisch gesehen lägen der Spielplatz am Christian-Bauer-Weg, der Rathausplatz und dann der Spielplatz am Lärchenweg in einer viel logischeren Linie. Für den am Kindergarten St. Georg könne man sich vielmehr einen „ruhigen Spielplatz, einen Spielplatz der Phantasie“ vorstellen, mit kleinen Häuschen, Holzpferd und Holzlokomotive.

Der erste Schritt ist getan. Nun wird es in Zusammenarbeit mit der Gemeinde darum gehen, eine Planungsgruppe auf die Beine zu stellen, die sich um die weitere Umsetzung der Ideen kümmert. Einen Termin dafür soll es bald geben, damit der Schwung dieser ersten Aktion nicht verloren geht.

Andrea Struck, die sich im Gemeinderat für dieses Thema stark gemacht hat, zeigte sich überaus zufrieden über die Resonanz und die große Beteiligung der Eltern. „So kann es nur gut werden und die Gemeinde Finsing wird bald Vorbild für viele andere Gemeinden sein, was die Spielplatz-Situation und das Engagement ihrer Bürger angeht“, meinte die Gemeinderätin.

Wir danken den Organisatorinnen Michaela Goßmann und Steffi Lammer für ihr konstruktives Engagement. So kann die Arbeitsgruppe innerhalb der Elterninitiative e.V. erfolgreich sein.

Elternengagement am Spielplatz am Speicherseering

Elternengagement am Spielplatz am Speicherseering

Große Runde am Spielplatz Lärchenweg

Große Runde am Spielplatz Lärchenweg

Eltern und Gemeinderäte im Austausch, während die Kinder spielen

Eltern und Gemeinderäte im Austausch, während die Kinder spielen

Michaela Goßmann und Bernhard Faschinger sehen sich die alte Schaukelkonstruktion genau an. Sie wird demnächst entfernt.

Michaela Goßmann und Bernhard Faschinger sehen sich die alte Schaukelkonstruktion genau an. Sie wird demnächst entfernt.

Spielgeräte neben Rathaus

Spielgeräte neben Rathaus. Auch die Vorsitzende der Elterninitiative e.V., Edeltraud Rendel, informiert sich.

Spielplatz neben Kindertagesstätte St. Georg: er ist derzeit eher verwaist und wird neu geplant.

Spielplatz neben Kindertagesstätte St. Georg: er ist derzeit eher verwaist und wird neu geplant.

Spielplatz am Kastanienweg: geschützt vor Regen sitzen engagierte Eltern im Rondell.

Spielplatz am Kastanienweg: geschützt vor Regen sitzen engagierte Eltern im Rondell.

Spielplatz am Kistlerweg: die Besprechung wird ins trockene Auto verlegt.

Spielplatz am Kistlerweg: die Besprechung wird ins trockene Auto verlegt.

Spielplatz an der Schloßstraße in Finsing: auch Theresa Buchmann von der Finsinger Dorferneuerung ist engagiert dabei.

Spielplatz an der Schloßstraße in Finsing: auch Theresa Buchmann von der Finsinger Dorferneuerung ist engagiert dabei.

Bürger irritiert!

Am ersten Stammtisch von SPD und grünem Wählerforum Finsing nach der Konstituierenden Gemeinderatssitzung wurde heftig diskutiert, nachgefragt und hinterfragt.

Warum wurde Gertrud Eichinger nicht zur 2. Bürgermeisterin vorgeschlagen? Wie konnte es überhaupt zur Auslosung dieses Postens kommen? Fragen über Fragen, die die drei Mitglieder des Gemeinderates am offenen Stammtisch gerne beantworteten.

„Wir wollen aufklären und die Bürger an den Hintergründen und unseren Gedanken teilhaben lassen“ so Andrea Struck (Grüne), die Gertrud Eichinger schon auf der SPD und Wählerforum-Liste im Wahlkampf unterstützt hat.

Im Vorfeld wurden bereits viele Gespräche durch die unterschiedlichen Fraktionen geführt und die Positionen ausgelotet. Denn die Stellvertreter des Bürgermeisters werden durch die Mitglieder des neuen Gemeinderatsgremiums gewählt.

„Leider fehlte mir in allen Konstellationen die Mehrheit für das 2. Bürgermeisteramt.“ so Gertrud Eichinger. „Damit wir aber trotzdem dem Wählerwillen gerecht werden können, erarbeiteten wir gemeinsam mit CSU und den Freien Wählern Finsing einen Kompromiss, der für uns alle einen Gewinn darstellt. „Lieber 3. Bürgermeisterin als gar kein Bürgermeisteramt“ so war die Devise von Gertrud Eichinger. Der Plan ging auf und die Bürger haben zumindest annähernd das bekommen, was sie gewählt haben. Eichinger sieht sich vor allem auch als Ansprechperson für Frauen und als Jugendbeauftragte in der Gemeinde. Als Kreisrätin fungiert sie schon längere Zeit erfolgreich über die Grenzen der Gemeinde hinweg. „Ich danke allen für das mir entgegen gebrachte Vertrauen und bin stolz, zusammen mit Andreas Wimmer als 2. Bürgermeister nun die Verantwortung für die Gemeinde Finsing ein Stück weit mittragen zu können.“

Nach wie vor ist die gute Zusammenarbeit, konstruktiv und fair, über die Parteien hinweg der Schlüssel für einen erfolgreichen Gemeinderat. „Dieser spannende und ungewöhnliche Anfang der Legislaturperiode tut dem Ganzen keinen Abbruch“ meint Gertrud Eichinger. Sie freut sich auf die kommenden Klausurtage, an denen Information und Austausch im Vordergrund stehen.

„Wir sind ein starkes Team, und wir haben bereits am Anfang gezeigt, dass man manchmal auch ungewohnte Wege gehen muss, um sein Ziel zu erreichen.“ so der Schlußsatz von Andreas Damböck, dem 3. Gemeinderatsmitglied der Gruppierung.